Donnerstag, 10. Oktober 2013

Reiseberichtletzter Teil; Überraschend Krönender Abschluss



Da unsere Pilzjagt ziemlich langwierig war, kamen wir erst nachmittags aus Federow weg. Ich erschrak regelrecht, beim Blick auf die Uhr, die meinte es sei schon 14 Uhr.... Wir bummelten also durchs Berliner Umland und stellten fest das es dort ganz schön viele Pferde gibt.Ein Herrlicher Anblick, zwei Fohlen von diesem Jahr, galoppierten über eine riesige Koppel und spielten fangen. Wunderschön. Unterwegs hielten wir noch einmal an und wiedereinmal Telefonierte ich vorsorglich mit dem Platzwart des nächsten Haltepunktes. Wie führten ein ziemlich Lustiges Gespräch...
Ketzin; Schwäne anm Abend.
Schwäne am Morgen
ADAC Irreführung Teil 2: Der im Führer ausgewiesene Stellplatz für Caravane nimmt nur Wohnmobile, der Campingplatz des Ortes, könnte uns weiterhelfen, aber eben zum Camping Preis... Ich erzählte ihm lachend das ich mir erst vor ein paar Tagen dieses Buch gekauft habe und mich jetz schon darüber Ärgere. Der nette Herr am Telefon bestätigte mir den Schwachsinn des ADAC und fügte lachend hinzu das im Buch auch stünde, sie hätten Duschen und eine Entsorgungsstation für Chemie Klo´s,... haben sie aber nicht! Nun ja, ich wählte einen neuen Standort aus, aber zu dem schafften wir es gar nicht, weil es schon dunkel wurde, und ich auf den mini Straßen mit Hänger nicht in der Nacht rumgurken wollte. Also hielten wir in Ketzin an der Havel und verbrachten eine Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz, einer Stadt (?!) Dorf?. Als wir dort ankamen sah alles ruhig und friedlich aus, auf der einen Seite war die Bushaltestelle, auf der anderen ein kleiner Park mit Mirabellen Sträuchern und hinter uns die Havel. Wir Spazierten runter zum Wasser und trafen auf ein Rudel Schwäne, von denen uns einer gleich mürrisch anfauchte, mit gebührendem Abstand spazierten wir an dem befestigten Ufer entlang und ich stellte fest das ich dieses Jahr kaum Treibholz gefunden hab und auch hier nichts zu finden sei. Im Hänger wieder angekommen machten wir uns Bett fertig und mein ach so ruhiger Parkplatz verwandelte sich in eine Partymeile. Nach und nach trudelten die gerade mal 18 jährigen, mit ihren super getunten Kutschen und dröhnender Musik ein. Mir flogen die Bässe um die Ohren und ich dachte wehmütig an Federow zurück.. Klar das ich nicht Schlafen konnte. Milo hingegen war schon eingeschlafen und bekam vom Trubel um uns nichts mit. Gegen halb eins zerstreute sich die Party, vermutlich in geeignetere Gefilde und ich schlief endlich ein. Am nächsten Morgen erwachten wir so früh das ich es nicht fassen konnte. Ungefrühstückt packten wir unser Zeug zusammen und ich stellte fest das wir in vier bis fünf Stunden (bei meiner Fahrweise) Zuhause sein könnten. Auf der Suche nach einem Burger Donalds näherten wir uns Potsdam. Ich erschrak kurz , da war es schon zu spät und wir befanden uns schon mitten drin, im Großstadtgetümmel. Hier war nichts von Sonntag zu merken und da ich noch keinen Kaffee getrunken hatte war ich für einen Moment genervt.
Sanssouci
Plötzlich fuhren wir an einem derart Prunkvollen Gebäude vorbei das ich Milo sofort fragte ob er das gesehen hat und ob wir uns das anschauen wollen... War ja noch früh am Morgen und wir haben heute noch nix tolles gesehen.... Vielleicht gibt’s ja auch irgendwo ein tolles Frühstück??? Also hieß es irgendwie wenden. Beim Versuch zurückzufinden stellte sich herraus das es sich bei dem Gebäude um Schloss Sanssouci ( bedeutet Übrigends; Ohne Sorge!) handelte. Ein Grund mehr sich das mal anzuschauen. Nach ewigem hin und her, fanden wir einen Parkplatz und ich ordnete mich in der Spur für Wohnmobile ein, hielt am Automaten und nix passierte, kein Parkschein flatterte mir entgegen, Geld konnte man nicht einwerfen, keine Schranke ging auf.... Ratlosigkeit, ich blickte erschrocken zurück und fragte mich wie ich hier bitte mit dem Hänger wieder Rauskommen sollte. Hinter mir stand ein Bus.... Ich ging also zum Busfahrer, der konnte mir auch nicht helfen, er war auch das erste mal da! Der Bus benutze notgedrungener weise den zweiten Schrankenautomaten und für ihn ging das Türchen auf.... Toll dachte ich.. Da kam schon eine nette Dame vom Einlass gelaufen, die mir erklärte das es einen Sensor gibt, der mein Auto nicht erkennt, weil er für große Fahrzeuge, z.B. Wohnmobile und Busse ausgelegt sei, Aha... hier kommen also nicht so viele Wohnanhänger vorbei, dachte ich... Uns wurde die Tür geöffnet und wir bekamen unseren Platz. Freundlicherweise ließ sie uns Für 10 € Parken, Kostet normalerweise 20€ für Busse und Womos... Dafür hätten wir auch acht stunden Zeit uns alles anzuschauen... hätte sie das Bloß nicht gesagt... Ich dachte an ca. 2 stunden, rechnete aber nicht mit den ausmaßen dieser Anlage.... Wir brauchten letztlich sechs Stunden.... Zuerst hielten wir an der Historischen Windmühle, die voll funktionsfähig ist. Wir beobachteten den Müller wie er die Windräder in den Wind drehte und sie sich langsam zu drehen begannen.
Historische Mühle
Der nächste halt war das Schoß selber, welches ich gar nicht als solches erkannt hätte weil es so klein ist... Es war ja auch nur als Sommer Domizil gedacht.. Die Büsten die die Fassade zieren erzählen wilde Geschichten von vielen durchzechten Nächten voller Wein... Das Schloss selber steht wohl auch auf einem ehemaligen Weinberg... Klar waren die dort ständig dicht.... Als nächstes Ziel erwählte ich die Bildergalerie, das ist aber so gar nix für einen vier Jährigen, und so gingen wir wieder, zum Glück, denn mein Highlight war die kleine Mauer vor der Galerie. Magisch angezogen ging ich auf sie zu, und entdeckte zuerst die abdrücke der Muscheln mit denen der Friedrich vor langer Zeit seine Mauer verzieren ließ, dann war ich völlig von den Socken... Überall waren Edelsteine eingearbeitet! Rosenquarze, Bergkristalle, Lava, Sphalerit, Sodalith in Top Qualität und sogar Opale! Ich war völlig Baff und freute mich über meine Entdeckung. Das Fräulein in der Galerie konnte mir leider keine Auskunft darüber geben ob die Mauer Original war oder nicht. Sie wusste noch nicht einmal von diesem kleinen Schatz vor Ihrer Nase.
Die Edelsteinmauer! Bitte einmal genauer hinschauen!
Auch andere Besucher registrierten diese kleine Wundersamkeit nicht. Galt deren Auge doch dem offen zur Schau gestellten Prunk und nicht dem Liebevollen Detail... Erst eine andere Mitarbeiterin bestätigte mir das die Mauer Original sein und es sich um Edelsteine Handle. Das nächste Ziel war dann die Neptun Grotte, welche mir nicht weniger den Atem nahm. Abertausende Muscheln zierten den Innenraum der kleinen Grotte, die sich offenbar gerade in Restauration befindet. Und auch an deren Außenwand wurde mit Bergkristallen nicht gespart, ein wunderschöner Ort.
Wen das mal Fertig ist möchte ich das mal von innen sehen, und wissen wollen, was das für ein riesiger Kristall in der Mitte der Decke ist!

Vom Großen Brunnen aus hatte man einen schönen Blick auf Friedrichs Anwesen und Milo entdeckte gleich die vielen Fische im Brunnen. Riesen Dinger! Wunderbare Marmor Statuen Säumen den Brunnen, Überall Marmortreppen, man traut sich kaum selbige zu benutzen.. Mich Plagte der Hunger, immer noch kein Frühstück in Sicht. Also raus aus dem Prunk, rein ins Stadtgetümmel! Wir fanden ein nettes Café und die Kellnerin reichte uns gleich die Eis Karte, ich entschied aber das wir erst mal was zu kauen bräuchten und bestellte zwei Stück Kuchen und Kaffee. Der Kuchen kam und war köstlich! Milo schaffte sein Stück nicht, so riesig war es, (möchte auch sein für drei Euro!)
Selbstgebackener Kuchen in Potsdam... Lecker!
Gestärkt ging es dann weiter auf Entdeckungstour. Vorbei am Fontänen Rondell mit seinen Marmorstatuen und dem Musen Rondell sowie dem Entführungsrondell in dem einfach keine Statuen waren.
Fenster mit Aussicht
Neckisch... Dann weiter Zum Chinesischem Haus, mit seinen Goldenen Figuren die in der Sonne strahlten und man beim Anblick schon ganz schwindelig wird. Es Folgten die Römischen Bäder (Obwohl wohl nie Römer dort waren, Der Erbauer hatte einfach einen Römmerfimmel...) Die offenbar auch gerade einer Restaurierung unterzogen wurden, vorüber an Schloss Charlottenhof, und weiter zum Hippodrom, da ich aber in Zeiten des Navis zu blöd bin eine Karte zu lesen, sind wir vorbeigelaufen direkt weiter zur Zypresse mit Ihren Knubbeligen Luftwurzeln und dem Neuen Palais.
In unsere Köpfe passte nichts mehr rein und die Füße wollten uns nicht mehr tragen. So schleppten wir uns Richtung Auto, aber noch vorbei am Orangerie Schloss, welches mit seinen witzigen Küchenkräuter Beeten ein letztes Schmunzeln in unsere Gesichter Zauberte. Nach sechs langen Stunden in Potsdam traten wir nun also wirklich die Heimreise an. Nach 5 Stunden Fahrt kamen wir im Dunkeln an und vielen todmüde in unser Bettchen. Nun ist der Urlaub vorbei, und ich freue mich darüber wie viele nette, Große und kleine Überraschungen er uns doch bot. Aber Nächstes Jahr, da Fahren wir wieder im Sommer Los, und dann auch wieder mindestens drei Wochen! Ich freu mich drauf!
Chinesisches Haus
 
Zypresse mit Luftwurzeln

Da waren Frauen noch Frauen!


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